Pressemitteilung

Wenn Hunde nach dem Spielen Zahnschmerzen haben

Ist auf der Gassirunde gerade kein passender Ball oder Ast zur Hand, mit dem der Hund spielen kann, wird von Herrchen oder Frauchen auch schon mal ein Stein geschmissen. Doch so ein Steinwurf kann fatale Folgen haben: Die Zahnsubstanz des Hundes ist einem Steinschlag nämlich nicht gewachsen.

„Beim Versuch, den Stein aus der Luft zu schnappen, knallt leider häufig der harte Stein mit voller Wucht auf die Zähne.“, beschreibt Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., das Risiko. In der Folge brechen oftmals einzelne Zahnteile ab und das Drama ist perfekt.

„Im ersten Moment tut das dem Tier nicht besonders weh“, berichtet die Veterinärin. "Aber das ist meist nur der Anfang des Problems!". Je nach Lage der Bruchstelle ist der Wurzelkanal des Zahnes eröffnet. Dies erkennt der Tierhalter daran, dass sich in der Mitte der Bruchfläche eine Vertiefung abzeichnet, in die man mit einer dünnen Nadel sogar eindringen könnten. Hier wandern ab sofort Keime ein und verursachen früher oder später immer eine Entzündung. Schnelles Handeln ist nun gefragt, das Tier muss zum Tierarzt.

Die Zahnbehandlung nach einem Steinwurf ist kostenintensiv und aufwendig

Die Behandlung des Zahnes ist aufwendig und kostenintensiv. „Es kommen nur zwei Lösungen in Betracht“, erklärt die Tierärztin. Entweder kann der Zahn wurzelbehandelt und überkront werden. Das geht beim Tier mit mehreren Vollnarkosen einher. Oder es bleibt die radikale Variante: Der Zahn muss raus. Auch dies gelingt nur im Rahmen einer Operation mit Narkose. Beide Lösungsansätze sind teuer und mit Risiken für den Vierbeiner verbunden. Beides keine Optionen, die man sich für sein Tier wirklich wünscht.

Doch wie kann der Tierhalter eigentlich erkennen, dass sein Tier Zahnschmerzen hat?

Zahnschmerzen sind für Tiere genauso schlimm wie für den Menschen. Nur haben unsere Vierbeiner wenig Möglichkeiten sich mitzuteilen. Dafür muss der Besitzer umso genauer hinsehen und gegebenenfalls handeln.

„Alle Schwellungen am Zahnfleisch oder im Gesicht, schlechter Geruch aus dem Maul oder einseitiges Kauen können Hinweise auf Schmerzen in der Mundhöhle sein“, zählt die Tierärztin Symptome auf. Auch wiederholtes Lecken über die Lippen oder ständiges über die Backe Streichen mit den Vorderpfoten lassen auf Entzündungen im Bereich der Zähne schließen. „Im Zweifelsfall sollte der Tierhalter lieber mal einen Tierarzt die Mundhöhle untersuchen lassen“, rät Frau Dr. Hölscher abschließend.

weitere Informationen bei:

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org